Paris Marathon 2018 – meine Erfahrungen

Paris Marathon 2018 geschafft

Mit dem Lauf in Paris steht der erste große Härtetest im Frühjahr. Dieses Event dient zur Orientierung, wohin die sportliche Laufentwicklung weitergehen soll und in welchen Bereichen ich mich noch bis zum Berlin Marathon verbessern. Der Marathon in Paris ist eher ein Erlebnislauf im gemütlichen Joggingtempo. Ich wollte hier unbedingt viele schöne Erlebnisse festhalten und dabei meine aerobe Grundlagenausdauer noch weiter verbessern. Wie aufregend der Lauf in der Stadt der Liebe ist, wie die Strecke aussieht und welche sportlichen Leistungen ich vollbracht habe, erfahrt ihr hier.

Hier vorab schonmal ein Video vom Lauf:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Vor dem Lauf – Anmeldung unkompliziert

Die Anmeldung erfolgt recht unkompliziert. es gibt eine Vorlage, mit der ihr euch vom Arzt bescheinigen lässt, dass ihr gesund und fit für den Wettbewerb seid. Es sind keine besonderen Anforderungen wie etwa Spirografie, EKG oder Urintest gefordert wie das bei anderen Wettkämpfen wie in Italien gefordert ist. Dennoch würde ich einen Kompletttest einmal im Jahr machen und dann müsst ihr nicht für die anderen Events nochmals einen Test machen, wenn bestimmte Anforderungen verlangt sind. Für Paris ist zu beachten, dass das Zertifikat allerhöchstes 1 Jahr gültig ist und die Laufnummer müsste angegeben werden.

Die Anmeldung zum Marathon erfolgt über die Seite und hier müsst ihr einschätzen, in welcher Zeit ihr die Zielmarke überquert. Für den Lauf habe ich mich entschieden, den Lauf eher gemütlich mit einer geschätzten Zeit von über 4 Stunden anzugehen und die Laufszene mit meiner Cam aufzunehmen.

Tag vor dem Lauf – Abholung der Laufnummer

Im Salon du Running konnten die rund 55000 Läufer ihre Startnummern abholen. Vorzeigen musste man Zertifikat, was dann kurz mit einem Stempel bestätigt wurde und mit dem Stempel auf dem Zettel konnte man sich endlich seine Nummer abholen. Nette Überraschung in diesem Jahr: die Läufer erhielten einen kleinen Läuferrucksack.

Im Salon du Running fand an jenem Samstag eine Expo statt. Neben diversen Einkaufsmöglichkeiten für den Lauf konnte man sich an den verschiedenen Ständen über diverse Themen rund um den Laufsport informieren und die Entertainmentshows sich reinziehen. Das ist wirklich eine großartige Gelegenheit, den Vormittag an einem tollen Ort zu verbringen.

Marathon Paris – der Lauf rückt näher

Nachdem wir am Vortag die Stadt noch lange angesehen haben, war schon früh Schlafenszeit angesagt. Schließlich wurde der Wecker auf 6Uhr am Sonntag gestellt. Obwohl mein Lauf erst um 9:30 Uhr anfängt, war es die richtige Zeit, um aufzustehen. Schließlich musste ich meine Laufausrüstung anlegen, frühstücken und seelisch mich darauf vorbereiten. Und hinzu kommt die Hinfahrt mit 50000 anderen Sportlern aus aller Welt, wo die Taschen abgestellt werden und man sich in die richtige Reihe hinzugesellt. Ein wahrlich herrlicher Anblick morgens ist der Blick den Arc de Triomphe, der Verbindung zwischen dem Startplatz und den Zelten.

Man muss ehrlich zugestehen: alles war sehr professionell vorbereitet. Allerdings merkt man auch den Zeitdruck der Organisation, die Läufer möglichst zu gegebener Zeit an die Markierungen hinzulotsen, bevor die Läuferzonen abgesperrt wurden. Große Aufwärmphasen waren einfach nicht da und es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn die Spitzenläufer schon anderthalb Stunden davor schon gestartet, während man dort die Taschen an den Zelten abgibt.

Der Lauf – eine schöne Sightseeing-Tour durch die Stadt

Ich habe zwar noch nicht allzu viele Marathons hinter mir. Doch bei all den Läufen, egal ob Halbmarathon, 10km Distanz oder 42k Strecke oder andere Distanzen, war der Paris Marathon eine der schönsten überhaupt. Hinzu kommt das Wetter mit Sonnenschein und überwiegend blauem Himmel, das scheinbar nur während dieser Marathon Bestand hatte (danach war der Himmel wieder grau und regnerisch). Nach dem die Elite eine Stunde davor schon gestartet ist, rückte unser Lauffeld immer näher. Und nach dem Einheizen und Warmup fing der Lauf endlich an.

Damit ihr einen guten Eindruck von der Strecke erhaltet, habe ich hier das Videos aus dem Channel von Time To hier integriert:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Sightseeing Lauf

Der Lauf führt auf flacher Ebene durch die Straßen von Paris mit den schönsten Sehenswürdigkeiten von Paris. Und ich bin richtig happy, dass die Route durch so beliebte Ecken und Plätze führt. Die ersten Kilometer durchliefen die Sportler die berühmte Champs-Élysées, vorbei am Jardin de Tuileries bis zur Place de Bastille an der 5 km Marke und auch dort die erste Pflegestation. Lauftechnisch lief bislang alles einwandfrei. Es war ein eher angenehmes Joggingtempo inmitten der großen Masse. So ein Event ist ein Erlebnis, das man möglichst genießen will und daher hab ich mich entschlossen, einige Szenen mit meinem Camstick und der Kamera aufzunehmen, was beim Lauf nur wenig störend war. Und so ging es auch munter weiter bis Kilometer 10. Man hat auf den Strecken schon gemerkt, dass die Läufer noch relativ guter Laune waren.

Man lief auf Asphaltstraße mit mehreren Kurven ohne größere Steigungen und an den Straßenrändern hörte man immer wieder „Allez, allez“ Motivationsrufe. Erschwerend zum langen Lauf kommt noch das Wetter hinzu. Die Sonne lächelte uns an und man spürte beim Laufen sommerliche Temperaturen. Wir haben nun die 21km hinter uns gebracht und bewegen uns Richtung Place de Bastille.

Der Hammermann schlägt ab Kilometer 30 zu

Hier laufen wir aber nicht zum Platz, sondern biegen in eine kleine Seitenstraße entlang der des Boulevard de Bourdon in die Straße entlang der Seine, der sich über die beiden Ufer des Flusses erstreckt. Bis ca. Km 32 laufen wir noch entlang der Seine und genossen die großartige Aussicht. Allerdings habe ich schon ab Kilometer 28 schon gemerkt, dass die Beine bisserl müde wurden. Und im 30er Bereich spürte man schon die Auswirkungen des langen Laufs, das ich bei diesem Event ein bisserl zu locker angegangen bin. Die Ermüdungserscheinungen in den Muskeln traten plötzlich auf und der Körper konnte nicht mehr auf Turbomodus hochgeschaltet werden. Bin ich diesen Lauf letztendlich doch ein bisschen zu langsam angegangen. Schließlich war ich in den ersten 20 Kilometer um Welten langsamer als im Training oder bei anderen Wettkämpfen! Jedenfalls kam hier der Zeitpunkt, wo ich den Rest der Strecke nur noch im langsameren Joggingtempo bis zum Ziel durchlaufen wollte. Aber ich habe mir auch schon während des Laufs eingeredet, dass persönliche Bestzeiten, Vergleiche oder Turbosprints bei solchen Events nichts für mich sind. Hauptsache man hat Freude am Lauf und Spaß an der Atmosphäre und ich denke, dass es die meisten Läufer ebenfalls so sehen. Letztendlich bin ich froh, den Marathon dann am Ende gefinished zu haben. Mit einer Endzeit von ca. 4:32 bin ich weit über meiner Zielzeit, die ich bei den nächsten Marathons anpeile. Doch Spaß hat mir der Lauf trotzdem gemacht.

Fazit vom Paris Marathon

Paris Marathon 2018

Ich wollte das Frühjahr mit einem Marathon starten und bin noch in der ersten Phase der Trainingsperiode. Der gemütliche Marathonlauf in Paris war ein erster Orientierungsanker, wohin das Training künftig gesteuert wird. Für mich persönlich war die Strecke in Paris eine der schöneren Strecken und die Stimmung mit dem Publikum war phänomenal.

Der Lauf zeigte mir aber auch gut auf, wo ich mich lauftechnisch noch weiterentwickeln muss und bin dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung mitmachen durfte. Die persönlichen Bestleistungen kommen in diesem Jahr noch. Die habe ich mir für ein viel größeres Marathon-Event und mein Heimspiel in München aufgehoben, die im Herbst erst beginnen. Den Paris Marathon kann ich aber jedem empfehlen, der das Laufen in einer schönen Stadt liebt.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten