Running Apps / Teil 1: Freeletics Running

Freeletics Running
foto: ©freeletics.com

In dieser kleinen Artikelserie nehme ich mal die Funktionen der jeweiligen Running Apps unter die Lupe. Neben der Effektivität des Trainings, was mit den jeweiligen Übungen auf jeden Fall gegeben ist, sind Bedienung der Anwendung und Preis-/Leistungsverhältnis natürlich wichtige Faktoren. Bei der Bodyweight App von Freeeletics hat man diverse Workouts, die nach griechischen Göttern benannt sind, und vollführt unterschiedlichste Exercises nach vorgegebener Intensität! Zu den Besonderheiten der klassischen Freeletics App war auch die Möglichkeit gegeben, innerhalb einer Community sich gegenseitig zu motivieren und in den Feeds Kommentare zum Training zu geben. Die neue Freeletics Running App baut auf dem Erfolgsprinzip auf.

Der Funktionsumfang von Freeletics Running

Freeletics Running mit dem CoachEs gibt einen Coach, Workouts und die sogenannten Distances, die freie Lauftrainings-Übungen darstellen. Beim freien Training fällt derzeit (Stand 15.02.) auf, dass derzeit noch die Marathon-Strecke von 42km nicht vorhanden ist. Aber ich habe auch nicht vor, soviel Sportaufwand für die Strecke zu betreiben.

Anfangs kamen Zweifel auf, ob der alleinige Fokus aufs Laufen wirklich den Ansprüchen genügt. Tatsächlich kann man seinen Coach Fokus bei Freeletics Running einstellen und so setze ich die Einstellung auf „Generell fit werden“. Bei anderen Zielen wie abnehmen, Ausdauer verbessern, schneller werden stelle ich mir doch die Frage, wo die Abgrenzung zwischen den Zielsetzungen liegt, wenn beispielsweise die generelle Fitness auch mit der Ausdauer, dem Abnehmen und unter Umständen einer schnelleren Geschwindigkeit einhergeht. Aber die App wurde von Sportlern und Athleten genutzt und daher vertraue ich auch ohne Frage dem Programm, dass sie aus uns hervorragende Läufer macht. Und das belegen die Vorher/Nachher-Transformationen wie die von Mel hier im folgenden Video:

 

 

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Da Laufen zu meinen leidenschaftlichen Passionen gehört und ich schon mehrere Kilos dank der Intervalltrainingseinheiten hinter mich habe, wird die App doch ein wenig kritischer beäugt. Wieso sollte ich nun eine App benötigen, wenn ich auf klassische Weise auch so meine Intervalltrainingseinheiten absolvieren kann? Um auf diese Frage eine Antwort zu bekommen, hilft nur ein Praxistest. Und der hat es natürlich in sich, was man von Freeletics aber nicht anders erwartet. Insgesamt 12 Workouts werden derzeit in der Freeletics Running App angeboten. Alle Workouts sind von unterschiedlichen Intensitäten geprägt und auch die Pausen wurden integriert!

Schwächen wurden allerdings schon ausgemacht

Anders als beim Coach-Programm erhält man hier bei den freien Trainingsübungen keine Hinweise, mit welcher Intensität das Laufe erfolgen soll. Soll ich die 200 Meter sprinten, locker laufen? Wie soll ich die 1500 Meter bewältigen, nachdem ich vier Mal 200 Meter gelaufen und dazwischen jeweils 2 Minuten Pause machte (ich interpretier es als Stehen oder langsam gehen). Eine Trainingsanleitung mit Video-Anleitung vermisse ich doch ein wenig und es macht natürlich wenig Sinn, alle Strecken in Hochgeschwindigkeit zu durchlaufen. Ich habe schon mehrere Intervallläufe mit vorgegebener Geschwindigkeit auf dem Laufband schon absolviert und hier erlebt man ein Training einer anderen Art.

Was mir bei den Intervallläufen beim Durchklicken auffällt: die Running Workouts sind sehr gern in gleichbleibenden Laufstrecken unterteilt, selten nehmen sie z.B. die Form einer Pyramide ein. Dabei wäre es hochinteressant zu sehen, wie man im schnelleren Tempo erst die 200 Meter Strecke, dann die 400 Meter Strecke, dann einen Kilometerlaufen und hinterher die kürzeren Distanzen. Sind 15 Mal 400 Sprints mit 2 minütiger Pause dazwischen eigentlich auf sportlicher Ebene förderlich, wie man das beim Workout Ra sieht? Die Intensität ist in manchen Workouts im Hinblick auf Sprints und schnellem Laufen sehr hoch angesetzt, was Sportler in ihrer Motivation aber nicht hindern sollte! Sollten hier schnellere Läufe geplant sein, wäre das eine sportliche Herausforderung! Die Pausen sind allerdings in ihrer Gesamtheit zu lang ausgefallen, während Intervallläufe  z.B. in Form eines 20-minütigen Laufs ohne Pause nicht gegeben sind, wenn ich das richtig eingeschätzt habe.

Weiterer Schwachpunkt der App: sie ist irgendwie eine eigenständige Running App, aber nicht komplett von der klassischen Freeletics App abgekoppelt. So erhalten bisherige Freeletics Mitglieder drei Monate die Möglichkeit die App auszutesten, während die Neulinge auf eine abgespeckte Version zurückgreifen. Wurde wahrscheinlich schon des Öfteren erwähnt. Aber es macht eher Sinn beide Apps zu kombinieren und meinetwegen für die Running App zusätzliche Gebühren oder einen Aufpreis zum vorhandenen Coach zu verlangen! Bezahlen werden es die Freeletics Anhänger allemal, wenn das Interesse besteht.

Anscheinend arbeitet Freeletics daran, beide Apps zu verbinden, wenn man dem Feed Glauben schenkt. Dann überrascht es mich auch nicht mehr, dass bei der zeitsparenden Anmeldung über Facebook eine Verknüpfung zur klassischen Freeletics App hergestellt wird. Für mich stellt es aber nach wie vor eine separate Sport-App dar, die allerdings scheinbar nicht fertig abgeschlossen zu sein scheint. Ich bin mir aber sicher, dass die endgültige Version den Bedürfnissen der Sportler entspricht.

Brauche ich eine Running App?

Jeder Mensch hat eine andere Kondition, wenn es ums Laufen geht. Manchmal geht es nicht darum, die schnellstmögliche Zeit innerhalb einer vorgegebenen Laufstrecke zu vollführen, sondern seinen Kreislauf eigenständig und ohne Vorgaben voranzutreiben! Sportneulinge können logischerweise noch keine 6 Kilometer mal in lockerer Runde laufen! Konnte ich am Anfang nicht und selbst mit Motivationsvideos und –reden wäre das für einen Sportanfänger eine zu hohe Hausnummer. Jeder, der im Laufen seine Stärken sieht, sollte sich ein Bild von der neuen Sport-App machen. Wenn man die Running App und die klassische Bodyweight App kombiniert, zahlt man nicht unbedingt viel mehr als die monatlichen Gebühren von günstigen Fitnessstudios und ist zudem noch an der frischen Luft!

Ich behalte das auf jeden Fall noch im Auge und kann sie euch auf jeden Fall empfehlen!

 

 

fotos: ©freeletics.com

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