München Marathon 2018 Erfahrungsbericht – Dein Bauchtrainer

München Marathon 2018

Zum dritten Mal hintereinander laufe ich den Münchner Marathon in der Stadt, in der ich den Großteil meines Lebens aufgewachsen bin. Und natürlich habe ich mir im Vergleich zu den Vorjahren einiges vorgenommen. Schließlich waren meine ersten beiden Marathon Events, die gleichzeitig auch die Münchner Marathon Events waren, nicht gerade von der bestmöglichen Performance geprägt. Nach den 42km Läufen in Paris und Berlin in diesem Jahr stand der München Marathon 2018 als eines meiner persönlichen Highlights auf der To-Do Liste. Wie ich mich geschlagen habe, wie ich mich dabei fühlte und was ich für die Zukunft gelernt habe, erfahrt ihr hier.

Vorbereitung zum München Marathon

Wenn man die Vorbereitungszeit mal betrachtet, dann habe ich seit November 2017 richtig angefangen, mich auf die Marathon Events vorzubereiten. Schließlich stand im April und im September jeweils ein Marathon an und dazwischen schob ich noch mehrere Halbmarathon und 10km Läufe dazwischen. Die langen Läufe über 30km kann ich inzwischen nicht mehr zählen! Doch um die 4000 km bin ich allein 2018 gelaufen und die Zeiten verbesserten sich mit jedem gelaufenen Kilometer immer mehr. Wenn ich die Intensität weiter beibehalte, werden meine 12-wöchigen Marathonvorbereitungszeiten eher der Abschluss eines kontinuierlichen Trainings vor dem jeweiligen Marathon.

Beim München Marathon hatte ich so betrachtet eine dreiwöchige Vorbereitungszeit nach dem Lauf in Berlin Mitte September. Doch ich war im kontinuierlichen Bewegungsfluss und brauchte nur 3 Tage Regeneration, bis ich wieder vollkommen durchstarten konnte. Das verdanke ich auch meiner Fitness durch viele Workouts, Gym-Trainingseinheiten und Freeletics. In den drei Wochen habe ich das gleiche Trainingsprinzip angewandt wie in den Wochen vor dem Berlin-Lauf. Intervalltrainingseinheiten, Sprintläufe, lange Läufe und zu keinem Zeitpunkt spürte ich Müdigkeitserscheinungen. Ich bin erst seit zwei Jahren aktiv bei Wettkämpfen dabei und meine realistische Zielzeit beträgt erstmal um die 3:50 -3:40 für den Marathon. Nächstes Jahr kann man sehen, ob ich noch eine Schippe drauflegen kann.

Der Lauftag – es geht rund

Startnummer am Vortag abgeholt, das passende Outfit zusammengelegt, die passenden Gels und Verpflegungsmittel auch in die Tasche gepackt – dann kanns endlich losgehen. Ich gehe mit einer gewissen Lockerheit an die Sache heran. Persönlich denke ich, dass eine lange Route wie die Marathonstrecke mit zunehmendem Training irgendwann schmerzfrei. In einem der Vorbereitungsläufe konnte ich die ersten 15 Kilometer locker angehen und war im 4:xx min/km Tempo unterwegs und konnte zwischen Kilometer 15 und 25 mit dem Tempo eine Stufe höher schalten und danach einen Gang runterschalten. Was danach ist, ist auch ein wenig von der Tagesform abhängig.

Lockere 15km beim Lauf

Und so eine Strategie legte ich mir auch zurecht und habe beim Lauf mir zugeredet, dass der Marathon erst ab Kilometer 25 so richtig anfing. Die erste Hälfte habe ich des Öfteren schon auf Wettbewerben und im Training gelaufen! Und mit dem Startschuss begann auch das Einlaufen der ersten 15 Kilometer, was mir deutlich leichter fiel als beim Berliner Marathon, wo im hohen Tempo am Anfang nach vorne dreschte. Diesmal war es nur ein Tick langsamer und die Strecke in München ist ein wenig anspruchsvoller mit ihren Ecken und Kurven. Die ersten 15 Kilometer gings vom Olympiapark durch den Englischen Garten und danach raus Richtung Cosimapark. Der Puls ist noch still, die Beine recht fit und Energie hatte ich auch noch jede Menge.

Durchpowern von Km 15 bis 25

Ich habe mir vorgenommen, ab Kilometer 15 nicht nachzulassen, sondern wirklich durchzupowern. Schon zu oft in der Vergangenheit ließ ich bei Halbmarathon nach. Diesmal war es ein wenig anders! Ich konnte einen Gang hochschalten und das habe ich auch getan! Die Halbmarathondistanz habe ich hinter mir gelassen, meine Gel-Vorräte waren noch vorhanden und das Tempo blieb erwartungsgemäß im Soll. Das war erstaunlich, dass ich die Strecke so problemlos hinter mich brachte. Die Zeiten, in denen ich mich ins Halbmarathonziel hechelte, scheinen bei diesem Tempo unter 5:xx min/km der Vergangenheit anzugehören.

Kilometer 25 bis 35 – der härteste Streckenverlauf des Marathons beginnt

Zwischen Kilometer 25 und 27 bewegen wir uns entlang der Gleise am Ostbahnhof. Ich fand diesen Streckenabschnitt noch nie besonders schön und schön wurde der Lauf auch nicht mehr. Doch das schöne Erlebnisfeeling kommt wieder auf, wenn wir uns entlang der Isar Richtung Reichenbachbrücke und dann schnurstracks Richtung Innenstadt bewegen. Hier in der Innenstadt liegen Freud und Leid nebeneinander.  Kilometer 30 habe ich schon hinter mich gebracht und 2,5 Stunden sind schon vergangen. Wäre ich noch frisch und hätte das Tempo wie in den ersten 10 Kilometern gehalten, wäre eine Zeit unter 3:30 möglich gewesen.

Der härteste Streckenabschnitt beginnt meiner Meinung nach beim Abbiegen in die Theresienstraße zwischen Kilometer 32 und 33. Hier laufen wird um den Häuserblock herum und die Kräfte ließen bei mir langsam nach. Hier zeigt sich am deutlichsten, ob das monatelange Training effektiv war und bei mir ging es überraschenderweise ein wenig bergab und ich lief in meinem gewohnten Wohlfühltempo.

Die letzten 7 Kilometer – ein unendlicher Kampf beim München Marathon

Spätestens hier fragt man sich hin und wieder, warum der Marathon eigentlich nicht bei Kilometer 30 endet, sondern man als gesunder Freizeitsportler diese zusätzliche Belastung auf sich nimmt. Doch spätestens dann, wenn man sich wieder gesammelt hat, die Energiereserven wieder aufgefüllt sind und die Zuschauer einen nach vorne peitschen, sind die Kräfte wieder reaktiviert. Es lief wirklich zäh bis zum Einlauf ins Olympiastadion. Meine Laufzeit betrug am Ende 3:53. An sich ist das eine Zeit, mit der man zufrieden kann sein, zumal ich erst seit zwei Jahren laufe. Doch ich habe meine Zielzeit anhand meiner bisherigen Halbmarathon- und 10 Kilometer-Distanzen prognostiziert und sie liegen bei unter 3:35. Wenn ich daran denke, dass ich im zweiten Abschnitt rund 27 Minuten langsamer lief und nicht schneller ist diese Zielzeit nicht unrealistisch.

Ausblick auf die Zukunft und Optimierung der Trainingseinheiten

Finisher Medaille beim München Marathon 2018-min

Ich spüre, dass ich noch deutlich schneller werden kann und dass meine bisherige Performance auf der Marathonstrecke noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Ich bin in diesem Jahr zweitweise den Kilometer in 3:xx min/km gelaufen. Zudem bin ich gespannt, wie sich das Wohlfühltempo mit zunehmender Intensität bei Wettkämpfen sich nach oben verschiebt. Der Marathonlauf war vielleicht nicht das größte Highlight in diesem Jahr. Doch eine Herzensangelegenheit war der Lauf in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, auf jeden Fall.

 

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